Die Veranstaltungsreihe „Tholos Talks“ erweitert das interdisziplinäre Spektrum von DELPHI_space um den Bereich Architektur. Der Tholos als antiker Rundbau ist auch im griechischen Delphi zu finden und dient deshalb als Namensgeber der Reihe.
Mit den Tholos Talks verfolgen wir das Ziel, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Architektur und den bildenden Künsten herzustellen, um einen lebendigen architektonischen Diskurs in der Stadt Freiburg zu fördern.
Es sind regelmäßige Vorträge geplant, die vorerst in einem monatlichen Turnus stattfinden sollen.
Hinweise zur Veranstaltung:
DELPHI_space/gvbk
Bismarckallee 18-20 | 79098 Freiburg
Tholos Talks #2
Freitag, 20.05.2022, 19 Uhr
Countdown 2030
Die Klimakrise und der Verlust der Biodiversität gehören zu den gravierendsten Problemen unserer Zeit. Die Erstellung, der Betrieb und der Abriss von Gebäuden verursachen 40% des weltweiten Co2-Ausstosses.
Unter dem Namen „Countdown 2030“ will eine stetig wachsende Zahl von Architekturschaffenden die Auswirkungen ihres beruflichen Handelns auf den Klimawandel bewusst machen.
Sie setzen sich für eine hohe Baukultur ein, die Zukunft hat – und schon heute ein gutes Leben ermöglicht. Dafür braucht es klimapositive Städte, Gebäude und Infrastrukturen und eine grosse Biodiversität: diese Voraussetzungen sollen aktiv mitgestaltet werden.
Tholos Talks #1
Mittwoch, 27.04.2022, 19 Uhr
Studio Schwitalla
Form folgt Fluss - der Fluss von Menschen, Licht und Luft.
Studio Schwitalla sieht die Stadt als ein Netzwerk von stark verwobenen Nachbarschaften, die als dreidimensionale Strukturen entworfen werden können.
Diese wandlungsfähigen, nachhaltigen städtischen Umgebungen kreisen um die menschlichen Bedürfnisse und funktionieren in allen Maßstäben als wertvolle Räume der menschlichen Interaktion.
Das Design Studio aus Berlin arbeitet und experimentiert an der Schnittstelle von Architektur, urbaner Mobilität und Stadtplanung.
Die treibende Kraft des Studios ist die Neuverhandlung und Schaffung von Räumen für Mobilität und Immobilität.
Es geht um das Verhältnis zwischen neuen Mobilitätsformen und der Gestalt der zukünftigen Stadt, um Zwischenräume, die Städte bilden und prägen.
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Die beiden Performerinnen Natascha Moschini und Marie Popall, die in der Schweiz leben und arbeiten, kommen für drei Tage für eine "Short-Residency" zu besuch. Sie werden während ihres Aufenthalts den Raum und in die darin zu sehenden Ausstellung der Sammlung Simonow eintauchen, deren Inhalte aufgreifen und in eigene Form- und Körpersprache interpretieren.
Natascha Moschini und Marie Popall interessieren sich für den menschlichen Körper als politisches Spannungsfeld zwischen Intimität und Öffentlichkeit. Ihre gemeinsamen Arbeiten bewegen sich entlang der Grenze von Tanz und Theater und sind sowohl in Kontexten der Darstellenden sowie Bildenden Kunst zu sehen. Mit ihrer künstlerischen Praxis untersuchen sie das kreative Potenzial körperlicher Symptome, die durch gesellschaftliche Impulse hervorgerufen werden.
Hinweise zur Veranstaltung:
Freitag, 29.04.2022
DELPHI_space/gvbk
Bismarckallee 18-20
79098 Freiburg
Mit grosser Vorfreude auf das Showing der beiden Künstlerinnen laden wir herzlich dazu ein diese einmalige Darbietung mit uns gemeinsam zu erleben.
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Seit April 2022 gibt es eine neue Veranstaltungsreihe im DELPHI_space/gvbk, die ganz im ursprünglichen Sinne des historischen Delphi, eine weitere Disziplin der Künste aufgreift.
Mal in Form einer Lesung mit Gastautor*innen, mal mit Texten zu einem bestimmten Thema oder aus einer speziellen Gattung, mal als interaktiver Schreibprozess, behält sich das Format eine Offenheit gegenüber der Frage, was Literatur eigentlich ist und wie man sich ihr annähern kann. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl der ästhetische Genuss, als auch die kritische Reflexion darüber, was Literatur gesellschaftlich bewirken kann, darf und soll.
#LITERATURABEND 02
Mi. 18.05.2022 20:00 Uhr
Format: Lesung & Gespräch
Gast: Autor*innen von Das Blatt
Seit seiner Gründung im Mai 2020 in Freiburg bietet Das Blatt jungen Autor*innen der unterschiedlichsten Literaturgattungen eine Plattform zur Veröffentlichung ihrer Produktionen. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von Lyrik über Prosa bis hin zu Graphic Novels.
Bei der kommenden Ausgabe des Literaturabends werden einige der Gründer*innen und Autor*innen im DELPHI_space/gvbk vor Ort sein und uns einen Einblick in die Hintergründe, Vision und Texte geben, die sich hinter Das Blatt verbergen.
Wer sind die Menschen, die sich auf die Suche nach den richtigen Wörtern für die Welt und ihre Dinge machen?
Was treibt einen dazu poetisch über "Das Ende der Möglichkeit" nachzugrübeln, oder sich die Frage zu stellen: "Radikale Ideen, wie Riechen Sie?"
Wir wollen an diesem Abend miteinander ins Gespräch kommen und den vorgelesenen Texten ihren Raum zur Bedeutungsentfaltung lassen.
Dazu laden wir ein, am kommenden Mittwoch um 20:00 Uhr im Delphi_Space gvbk gemeinsam mit uns diesen Drahtseilakt zu versuchen.
#LITERATURABEND 01
Mi. 20.04.2022 20:00 Uhr
Format: Lesung & Gespräch
Gast: David Berg
Den Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe gibt David Berg. In den letzten vier Jahren seit er in Freiburg lebt, hat er Erlebtes, Gedachtes, Gefühltes und Fantasiertes schriftlich festgehalten. Nun, kurz bevor er Freiburg verlässt, gibt er einen Einblick in Schriftstücke der letzten Jahre.
"Was sich setzt, von einmal bis jetzt.
Was in der Rezeption vierer Jahre vom Gedachten ins Geschriebene transkribiert wurde, wollte Ausdruck von Eindruck, Dankbarkeit und Notwendigkeit sein. Der Abriss einer Zeit in Freiburg, so real es die Umstände zulassen. Auszüge aus Abrissen, aus Bewusstsein und Gewissen, Gedanken, Erinnerungen, Visionen und Träume, vorgelesen um sie reinzuholen in teilbare geteilte Räume… "
(David Berg)
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Findings
Ein Abend der Instant Compositions in verschiedenen Konstellationen, Färbungen, Dringlichkeiten.
Alles was zählt, ist der Moment des Aufeinandertreffens. Die Tänzerinnen agieren ungeschützt. Hier ist Risiko erwünscht, Konfrontation und doch stets: Nähe.
Zuvor ein Arbeitsprozess: 5 Tage Zeit der Vorbereitung - stimulieren, Sinne schärfen, Fragen stellen, Zweifel erlauben, Qualität bestimmen, Bereit-Sein.
Idee / Leitung: Lilo Stahl
Tanz / Instant Composition: Dagny Borsdorf, Irene Carreño Monsalve, Andrea Fehr, Julia Fuchs, Julia Klockow, Andrea Kreisel, Anna Kugener, Marine Louarn, Julie McGouvern, Rebecca Narum, Friederike Steffens, Zina Vaessen
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
André Simonow wurde von einem gemeinsamen Bekannten einmal als noch unbekannteste Berühmtheit Berlins beschrieben. Woran das liegt, zeigt sich schnell, wenn man seinen Werdegang und vor allem seine anhaltende Umtriebigkeit betrachtet. Immer auf dem Sprung, kurz vor dem Durchbruch, ganz nah dran am nächsten „großen Ding“. Dabei stets aufrichtig, loyal und der Kunst verpflichtet.
Angefangen hat die Reise seines Lebens in Berlin, wo er nach der 9. Klasse die Schule verlässt und über seine ehemalige Freundin das erste Mal mit Kunst näher in Kontakt kommt. Mit einer analogen Spiegelreflex in der Hand beginnt seine Auseinandersetzung mit Fotografie, die ihn zu einem Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie führt.
Zu dieser Zeit beginnt André, junge Berliner Künstlerinnen und Künstler zu porträtieren. Es entstehen intime Bilder, die Zeugen einer kreativen Generation im Aufbruch sind. In einem künstlerischen Milieu, in dem Aufträge und Geld noch in weiter Ferne scheinen, bleibt die einzige Währung das eigenhändig geschaffene Werk. So erhält André im Gegenzug für seine Fotografien Arbeiten der porträtierten Künstler*innen. Wie beiläufig entsteht so eine umfassende Sammlung, die Abbild der frühen Schaffensphase einer Generation von befreundeten Kunstschaffenden ist.
Die Sammlung, die anfänglich Andrés 1-Zimmer Wohnung füllte, ist mittlerweile weit über Berlin hinausgewachsen. Nicht nur Künstler*innen aus anderen Städten sind nun darin vertreten, auch die Werke reisen an Ausstellungsorte weit weg von Berlin.
Eine dieser Exkursionen begann 2016 mit einem Angebot aus der Schweiz. André wurde nach Bozen eingeladen, um dort in einer alten Fabrikhalle mit seiner Sammlung eine neue Kunsthalle zu eröffnen und zu leiten. Geleitet von seiner Spontaneität und Entschlossenheit packte er seine Koffer und machte sich auf in eine völlig neue Welt. Zwei Jahre später und nach vielen leeren Versprechungen der Geldgeber war das Projekt nicht mehr zu retten und André kurz davor, der Kunst den Rücken zu kehren.
Nach ausgedehnten Reisen und Momenten der Besinnung kam er wieder nach Berlin. Mit neuem Mut organisiert er Ausstellungen und führt die Sammlung fort. Die farbig leuchtenden Schlüsselanhänger und die bestickten Pullover, die Eingeweihte auf Vernissagen in Berlin und darüberhinaus erkennen, tragen die Aufschrift „Sammlung Simonow“.
Ein kleines gesticktes Detail auf den Ärmeln der Pullover schließt den Kreis zur Präsentation der Sammlung im DELPHI_space/gvbk:„Berlin – Moskau – Freiburg“ ist dort zu lesen.
Der Grund dafür? Schon lange vor der Zeit des gvbk planten wir mit unserem Freund André eine große Ausstellung in Freiburg – damals noch für ein Zwischennutzungsprojekt im ehemaligen OBI in St. Georgen, das jedoch nie zustande kam. Nun ist es aber so weit und die Prophezeiung auf den Ärmeln der Pullover geht in Erfüllung.
Dass bei der Ausstellung viele Namen keine Unbekannten sind, ist kein Zufall. Viele der über 100 ausgestellten Künstler*innen stellten im DELPHI_space oder DELPHI_space/gvbk bereits Arbeiten aus. Hier fügen sich Punkte zu einem Kreis zusammen, der für die kommenden zwei Monate Besucher*innen in seine Mitte einlädt, um in eine Welt der Kunst und der Freundschaft einzutauchen.
Auf die Freundschaft – in der Kunst und im Leben
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Termine:
Zur Ausstellung "Sammlung Simonow"
Fr. 08.04.22 18:00–20:00 Uhr
Fr. 15.04.22 18:00–20:00 Uhr
Fr. 22.04.22 18:00–20:00 Uhr
Fr. 06.05.22 18:00–20:00 Uhr
Fr. 20.05.22 18:00–20:00 Uhr
Kunstvermittlung ist komplex. Immer wieder beschäftigen uns Fragen wie diese:
Wie geben wir unseren Besucher*innen genug Informationen an die Hand, um sich eigenständig mit den ausgestellten Werken auseinanderzusetzen?
Wieviele Informationen sind zu viel und blockieren die wirklich eigenständige und subjektive Auseinandersetzung mit den ausgestellten Werken?
Wie können wir einen sicheren Raum für unsere Besucher*innen schaffen, sodass sie sich trauen, die ausgestellten Werke in ihrer eigenen Subjektivität zu erleben?
Wie schaffen wir es, die verschiedenen Kompetenzebenen unserer Besucher*innen im Bereich der Kunst gleichermaßen zu bedienen? Manche haben Kunstgeschichte studiert, sind selber Künstler*innen oder kennen die ausstellenden Künstler*innen persönlich, während andere sich bislang quasi gar nicht mit Kunst auseinandergesetzt haben.
Muss Kunstvermittlung ein einseitiges Format sein, in dem Wissen "bergab" fließt?
Zumindest die letzte Frage glauben wir beantworten zu können: Nein. Wir selbst machen täglich die Erfahrung, dass wir uns dann eingehend mit den ausgestellten Werken auseinandersetzen, wenn wir mit anderen ins Gespräch gehen. Mal hat die Gesprächspartner*in weniger Ahnung als man selbst, mal mehr. Mal werden wilde Hypothesen aufgestellt, mal wird sich an Fakten entlang gehangelt. Mal erzählt man sich von einer Assoziation, mal eine Geschichte aus dem eigenen Leben, an die man erinnert wird. Mal geht man mit dem zufriedenen Gefühl, etwas Neues verstanden zu haben aus diesem Gespräch, mal ist man verwirrter und hat mehr Fragen im Kopf, als zuvor.
Was jedoch all diese Gespräche gemeinsam haben: Wir benutzen die Kunst, um uns mit uns selbst und anderen auseinanderzusetzen. Dabei fängt die Auseinandersetzung immer mit den eigenen Gedanken an.
Und genau aus dieser Erfahrung möchten wir ein neues Format machen, das unsere Ausstellungen begleitet: Das offene Ausstellungsgespräch.
Wir laden euch ein, sich gemeinsam auf eine Entdeckungsreise durch die ausgestellten Werke zu begeben: Erste Gedanken, Meinungen, Eindrücke, Hintergrundwissen, Kritiken, oder einfach nur schauen und zuhören, was die anderen so zu sagen haben. Dieses Format ist für diejenigen, die in einen Austausch über die Ausstellungen im DELPHI_space/gvbk gehen möchten.
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Montags öffnet DELPHI_space/gvbk für die Tanz- und Performance Kunst. Gezeigt werden kürzere und längere Arbeiten von Künstler*innen der Freien Tanz- und Performing Arts Szene aus Freiburg sowie von Gästen aus Basel, Berlin und Düsseldorf. Das Programm ist eingebettet in niederschwellige Gesprächsformate oder physische Einführungen zu den Stücken und belebt so aktiv den Raum zwischen Publikum und Performer*innen sowie der Bildenden und Darstellenden Kunst. Gezeigt werden elaborierte Arbeiten sowie Work in Progress Stücke.
Das Format PERFORMING MONDAYS wird im April in Kooperation mit dem Tanznetz Freiburg realisiert. Tanznetz Freiburg wird gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Stadt Freiburg. www.tanznetz-freiburg.de
Die Veranstaltungen sind kostenlos.
Hinweise zur Veranstaltung:
Bismarckallee 18-20 | 79098 Freiburg
Montag ab 19:00 Uhr
#Performance 15
Montag, 02.05.2022, 19:00 Uhr
Lilo Stahl/ Harald Kimmig
Dauer: ca. 30 min
Lilo Stahl Tanz/Instant Composition.
Harald Kimmig, Violine, improvisierender Musiker, Performer und Komponist.
Ein Sprung ins Unbekannte. Lilo Stahl und Harald Kimmig finden in ihrer Improvisation
spezifische Formen der künstlerischen Kommunikation. Beide Akteure sind in der Lage, zu jedem Zeitpunkt einen Prozess zu initiieren, weiter zu entwickeln und zu beenden. So weist die Performance über individuelle Statements der Beteiligten hinaus. Tanz und Musik verbinden sich zu einer neuen Form.
#Performance 14
Montag, 25.04.2022, 19:00 Uhr
[un]certain.T
(work in Progress)
Performed by: A New Assemblage (A.N.A.) Katharina Hefter and Loreto Valenzuela
Länge: ca.10-15min
Visuals, concept and choreography: Loreto Valenzuela
Photographer: David Gysel Lenk
Live Art Performance with video installation and movements.
Two performers learning to navigate their body, space and their co-existence with differences, novelty risks and universality. Like in a mine field, every step they take is a risk, the more certain they are the bigger the risks. Learning to let go and accept uncertainty is the beginning.In the work of Husserl they are “eternal beginners”.
Katharina Hefter and Loreto Valenzuela (A.N.A) began their collaboration in Freiburg in 2017. Where Katherina performed alongside Loreto in Documenta#14. With a pop up site specific hack performance #BittePopmyBubbles (Concept and choreography by Loreto Valenzuela).
“They learn as they go, confronted by their certainty unravelling the risk of the unknown. There is constant almost primordial tendency to claim every single movement yet they know they are eternal beginners, committed to authenticity and wished to ensure that “T” is included in the process.”
Liquid Point
Konzept & Tanz: Charlotte Böttger & Yeonji Han
Nonstopillusion Kollektiv
Dauer: 25 min
Two separated paths claim their tenacity against causality.
Matching in the soft environment of open senses.
Inactively active and actively inactive, we give time to the
potential of the situation. Listening to its whispers.
The stage is a pulsing organ.
We enter anddedicate to the unknown rules of empty space.
Screening Dance movie: NO NAME
Regie: William Sánchez H. & Bernd Mantz
Performed by Szene 2WEI Dance company
Farbenfroh, kraftvoll, geschlechterübergreifend, mixed-abled und poetisch: NO NAME - Der Film führt uns zu den hellen und dunklen Seiten des menschlichen Daseins.
Ein Tanzfilm, der in der Bewegung das Leben in verschiedenen Stadien abbildet, eng verbunden mit der Natur und unbekannten Orten.
William Sánchez H., geboren in Bogotá ist ein Choreograf und Tänzer mit Sitz im Schwarzwald. Er studierte Performing Arts an der Superior Academy of Arts Bogotá, In Deutschland machte er anschließend seinen Master in Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden und studierte zudem an der Folkwang Universität der Künste in Essen Tanztheater. Er sammelte durch die Teilnahme an einer Vielzahl von Tanzstücken und Aufführungen in Europa Erfahrungen als Choreograf und Künstler. Neben seiner Tätigkeit bei SZENE 2WEI ist er außerdem Art Director und Choreograf von THEGARDEN||performing arts und Mitglied von die International Dance Council CID-UNESCO. 2015 erhielt er den vom Kultur Forum Europa verliehenen European Tolerance Award.
Bernd Mantz, geboren in Homburg/Saar, ist ein deutsch-ungarischer Regisseur mit Sitz in Berlin. Bereits in sehr frühem Alter bekam er seine erste Kamera, um alle Eindrücke um ihn herum einzufangen. Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton an der Georg-SImon-Ohm Schule in Köln, entschied er sich den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Zunächst als Kameramann, entdeckte er dann aber durch seine Vorbilder Iñárritu und Tarkovsky die Liebe zur Regie und dem Schreiben. So entschied er sich 2018 als Regisseur zu arbeiten. Seitdem sind zahlreiche Projekte im Bereich Tanz/Kunst und Musikvideo, sowie im Fashion Bereich entstanden.
#Performance 13
Montag, 18.04.2022, 19:00 Uhr
„17Pétalos“
Tanz / Soundscape: Melanie López López
Musik: "Passión" by Rodrigo Leao
Text: excerpt of "Hopscotch " by Julio Cortázar
Länge: 11 min
How do emotions manifest in our body? How do they influence our ways of moving?
In her process of creation, Melanie López López takes the embodied experience of emotional states as a tool to inform and develop her work. Back in ´19, 17Pétalos was the result of a research into the state of Grief that she wants to revisit exploring how specific movement patterns can trigger emotional states.
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#Performance 12
Montag, 11.04.2022, 19:00 Uhr
„REAKTION“
(work in progress)
Konzept & Tanz: Kevin Albancando Tuntaquimba, Marleen Seiter
Cello: Jasper Seibert
Länge: 20-25 min
Jede Improvisation ist auch eine Reaktion. Wir reagieren aufeinander und auf uns selbst. Unterbewusst und bewusst und auf ferne Erinnerungen und spontane Einfälle. Reaktionen bilden eine mikroskopische Struktur jeder Performance, sind gleichzeitig Impulsgeber und -fänger und wie Scharniere bestimmen sie den Verlauf einer Performance. Mit einer Zusammenarbeit wollen wir diesem Thema auf den Grund gehen.
KATHARINA LUDWIG
(work in progress)
Konzept & Tanz: Katharina Ludwig
Musik: Philipp Rumsch
Länge: ca. 15 min
exaggerated thoughts,
inhaled from the body.
resolved and undecided.
ready to exit.
junction yet included.
it is happening again. it won’t work, won’t work, won’t work. only thinking of it. can’t stand it any longer. feet gone. legs gone. nothing as it seems. there is no security.
they are all there. they’re staring. constriction. fingers transpiring. can’t breathe.
want to say something.
need to be great! *
*extract of the lyrics from ‚a4‘ on the album ‚µ: of Anxiety x Discernment‘ by Philipp Rumsch
worries of the young generation (16-25 years old) ranges from war in Europe (84%) over climate change (67%) and the pandemic (55%)...
Is the young generation stuck in crisis after crisis? What does this do to this generation, to the young people growing up in our society? How do we deal with fear and this certain feeling of helplessness? And can we find power in change through our situation?
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#Performance 11
Montag, 04.04.2022, 19:00 Uhr
A collection of lines
Work in progress/ Instant Composition
Konzept & Tanz: Julia Fuchs (Freiburg)
Länge: ca. 13 min
Ein Busch im Zaun
Eine Alge am Strand
Ein Olivenbaum
Verwirrt. Umwunden. Verdreht.
Geflochten. Gestrickt. Gestickt.
Durchschlängelt. Umschlungen.
Jule Fuchs verbindet in ihrer Tanz-Performance verschiedene Blickwinkel auf das Verhältnis von Natur und Kultur: Was ist zwischen den Dingen? Was hält sie zusammen?
In ihrer Recherche beschäftigt sie sich mit dem Thema Meshwork und sammelt auf ihrem Weg Qualitäten des sich Durchschlängelns - bis sie selbst am Strand landet.
El Aleteo de la Mariposa
(work in progress)
Konzept und Tanz: Rebecca Mary Narum & Irene Carreño (Freiburg)
Länge: 25-30 Minutes
What does it mean to be small? How much power does a small act have? How can it create an impact as big of as a tornado? And what is the system behind this which makes it happen? In the research “El Aleteo de la Mariposa” dancers and choreographers Irene Carreño and Rebecca Mary Narum are looking to find answers to these questions. The Chaos Theory which states that within the apparent random chaos of the complex systems we live in, there are in fact underlying patterns, interconnectedness, constant feedback loops, repetition, self-organization and so much more. This is the inspiration for their work.
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#Performance 10
Montag, 21.02.2022 19:00 Uhr
SKIN
Künstlerische Leitung: Emi Miyoshi
Tanz: Anna Kempin, Kirill Berezovski
Sound, Klang-Bildregie: Ephraim Wegner
Dauer: ca. 12 Minuten
Einem Organismus gleichend vereinigen sich die beiden Tänzer*innen auf der Bühne, suchen nach Nähe, streben wieder auseinander und stoßen sich ab. Die energiegeladene, durchweg sensorische Körpersprache visualisiert die oszillierenden Stadien der Intimität. Atem, Körpergeräusche und der rhythmusgebende Herzschlag der beiden Akteur*innen formen sich mittels digitaler Technik zu einer Klangkulisse, die im Zuschauerraum das Gefühl von Unmittelbarkeit erzeugt. Wie viel Nähe ist erträglich?
Das SHIBUI Kollektiv zeigt einen Ausschnitt aus der aktuellen Produktion, welche am 26.03.2022 E-Werk Premiere hat.
SECOND BODY
Videoscreening: 40 Minuten
Die Videoperformance SECOND BODY beschäftigt sich mit den Folgen sozialer Isolation und Einsamkeit einer Generation 65+ in Zeiten der Pandemie.
SECOND BODY versteht sich als Forschungsprojekt und Performance und wurde in Begegnungen mit Hobby- und Profitänzern entwickelt.
Trailer:
https://vimeo.com/615820367
https://www.shibuicollective.com
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#PERFORMANCE 9
Montag, 14.02.2022 19:00 Uhr
Ist Trieb, ist Geist, ist Kampf und Glück, ist Liebe
Sebastian und ich!
Konzept & Tanz: Zina Vaessen
Dauer: ca. 15min
Seit Jahren hört sie beinahe täglich, zwischen Zähneputzen und Einschlafen,
seine jungen sieben Toccaten für Cembalo und Orgel. Toccare ist das Schlagen,
Berühren, Betasten eines Instrumentes, improvisiert und verspielt, unvermittelt
und vielfältig. In einer bewusst „kulturlosen“ Auseinandersetzung mit den
Toccaten von Johann Sebastian Bach verhandelt die Choreografin und Tänzerin
Zina Vaessen in ihrem neuen Tanzsolo den eigenen, inneren Bewegungs-, Spiel-
und Lusttrieb auf völlig neue Weise. Ein Teaser der neuen Solo-Arbeit, die am
24.02.2022 im Freiburger E-WERK Premiere hat.
Lucy’s Diamonds
Konzept & Tanz: Smadar Goshen
Dauer: 12 min
Lucy’s Diamonds is about being many people, in one body.
The 12 minutes solo seeks to bring the reality closer together with the fantasy
that lies within. Researching fantastic-psychedelic states of being, it presents the
human body’s capacity to deviate from one mood to another, to shift through
different qualities and beats and to morph in corresponding with this journey.
Lucy dances to make peace with the chaotic event that she is.
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#PERFORMANCE 8
Montag, 07.02.2022 19:00 Uhr
Teasing Tiarella
Konzept & Tanz: Magdalena Weniger (KoMa & Co.)
Dauer: 10min
In der Soloperformance „Tiarella Hybrid – eine botanischePersönlichkeitsstudie“ lotet Magdalena Weniger gemeinsam mit Musiker Jariivan Gohl Analogien zwischen Mensch und Pflanze aus. Wachsen, umgetopft werden, anpassen, gedeihen oder eingehen. Sozialisationsprozesse werden mit botanischen Wachstumszyklen abgeglichen, persönliche Anekdotenwerden mit Erinnerungen an den familieneigenen Gartenverflochten, Wissenschaft findet einen surrealen Übertrag in Bewegungen in Raum und Zeit. Im DELPHI_space/gvbk zeigt sie einen Ausschnitt. Das Stück hat am 17.02.2022 im E-WERK Freiburg Premiere.
Going Vertical
Tanz & Konzept: Anna Kempin & Tim Weseloh
Musik: Maria Beatriz Picas de Carvalho Magalhaes
Dauer: ca 20 min.
„Going Vertical“ ist eine lokomotorische und sensitive Erforschung von Bewegungsmaterialen und Vermittlung neuer Fähigkeiten in einer veränderten Umgebung. Dabei wird der Körper an ungewohnten Orten, und in ungewohnten Körperhaltungen herausgefordert.
Einfache Bewegungsmuster, welche die Schnittstelle zwischen Tanz und Parkour offenlegen, werden neuerprobt und auf künstlerische Potenziale untersucht. Ergänzend zu der ausgehenden Bewegungsrecherche experimentiert und untersucht die MusikerinMaria Beatriz Picas de Carvalho Magalhaes diese Prinzipien auf musikalischer Ebene. Es entsteht ein oszillierender Raum zwischen Musik und Bewegung, Raumund Körper, Wahrnehmung und Empfindung.
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#PERFORMANCE 7
Montag, 31.01.2022 19:00 Uhr
Tension FR
Konzept & Tanz: Bernardo San Rafael
Dauer: 30 min
Tension FR ist eine installative Performance die den Körper mit dem Raum verbindet. Durch hunderte von Fäden wird der Körper der Darsteller*innen mit der Umgebung verbunden. Diese lebendige Installation ist auch eine Auseinandersetzung mit den aktuellenAbstandsregelungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen, die heutzutage durch die Corona Krise unter enormer Spannung stehen. Wir sind voneinander abhängig, Zusammenhalt ist eine Frage des Abstandes geworden und doch wollen wir ein Individuum bleiben.
AsphaltWald – Duo Glänz
Konzept: Christian Herrmann (Sound) & Dagmar Ottmann (Tanz)
Dauer: 20 min
Das Duo Glänz, bestehend aus demBeatboxer und Loopstation Artist Christian Herrmann und der TanzkünstlerinDagmar Ottmann, lädt zu einer Performance der Gegensätze ein: Licht undDunkelheit, Stille und Klang, Harmonie und Dissonanz. Im Vordergrund stehtdabei das besondere Zusammenspiel aus Loopstation, Beatbox und Tanz.Ursprünglich wurde AsphaltWald für den öffentlichen Raum konzipiert: einbeleuchteter, asphaltierter Schulhof, sowie ein angrenzendes, dunklesWaldstück. Nun darf sich die Performance im Innenraum entfalten.
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#PERFORMANCE 6
Montag, 24.01.2022 19:00 Uhr
Beige against the machine
Work in Progress
Konzept und Tanz: Nora Wyss und Miriam Seifert
Dauer: 15 min
Mehr, schneller, besser. Sie nehmen uns Arbeit ab, machen Abläufe effizienter, und auch die Socken werden schneller trocken. Geräte, Maschinen und Technologien bestimmen unser Leben.
In “Beige against the machine” tauchen die Performer*innen in die komplizierte Beziehung zwischen Körper und Gerät. Mal sinnlich, mal absurd, mal streng befragen sie mit ihren Körpern die Potenziale zweier Wäscheständer. Über allem thronen Fragen wie: Dienen Geräte uns noch oder sind wir längst deren Handlangerinnen? Was wenn wir alles über den Haufenwerfen?
LOT
Konzept und Tanz: Tasha Hess Neustadt & Fabian Riss
Dauer: 15min
LOT forscht am Schnittpunkt von Somatik und Tanztheater, an einem Zustand der Unabdingbarkeit.
Körperlandschaften in konstantem Umbruch mit der Sicherheit unberechenbarer Stille.
Ein Duet aus Individuum und Kollektiv,
Das Bedürfnis, hier zu bleiben,
Der Drang, dort zu sein,
Amanda
LOT wurde im Rahmen einer Residenz in der Tanztendenz München mit Mentoring von Stephan Herwig kreiert.
Weiterer Dank gilt Co-Op Dance Company und Gallustheater Frankfurt am Main.
Now
Konzept und Tanz: Daniela Georgieva (Düsseldorf)
Dauer: 30min
Wenn man denselben Weg entlang, derselben Route, mit verschiedenen Personen geht, reproduziert man gleiches Szenario, aber erlebt das Gehen auf seine Andersartigkeit. Der Akt des Gehens gibt für Daniela Georgieva selbst das Tempo vor und so entstehen eigene Choreografien des erlebten Gehens.
Langsamer Bewegungsrhythmus der bis zur Absurdität führt, nutzt sie um detailliert die Physis des Körpers und die Gangart zu erforschen.
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#PERFORMANCE 5
Montag, 17.01.2022 19:00 Uhr
Solid Bodies
Work in progress
Konzept, Tanz: Miriam Seifert, Sounds: Miriam Seifert
Dauer: ca. 10 min.
In dem Stück „Solid Bodies“ geht es um die Verfestigung von Körperteilen, bis hin zu vollkommener Unbeweglichkeit, so wie um deren Versuch sich zu lösen und
Spielräume zu öffnen, in denen sie sich neu finden und frei agieren können. Auf der Bühne liegen Gipsabdrücke, Erinnerungen an Körperteile, isoliert im Raum
verteilt. Still und regungslos, als ob sie ihre Funktion vergessen hätten. Ein Körper schält sich aus seiner Hülle und versucht sich aus der Erstarrung zu lösen, ohne zu
wissen was ihn erwarten wird, auf der Suche nach neuen Spielräumen. Wie viel Zeit wird es brauchen, bis sich der Körper wieder neu sortiert hat?
A K T
Konzept: Kai Brügge & Julia Klockow
Performer*innen: Danesh Ashouri, Kai Brügge, Julia Klockow, Danial Arabali, Melanie
Anna Seeger, Loreto Valenzuela
Dauer: 1 h
A K T-Die Performance bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Akt-Stehen und Tanz. Inspiriert von der meditativen Haltung während des Aktstehens sowie vom anatomischen, wertfreien Blick der Zeichner*innen, der in der Aktklasse kultiviert wird, teilt die Performance diesen Erfahrungsraum in einem performativen Setting. Besucher*innen können dem Geschehen beiwohnen, die skulpturalen Posen beobachten und gleichzeitig sehen, was die Zeichner*innen auf Papier festhalten. Wer spontan selbst mitzeichnen will, ist herzlich dazu eingeladen.
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#PERFORMANCE 4
Montag, 10.01.2022 19:00 Uhr
Y yo a ti
Konzept & Tanz: Esther Moreno Suárez
Dauer: 15.30 min
In "Y yo a ti" geht es um Verlust und Loslassen, als eine echte Praxis. Jeder von uns hat einen Sack voller Erinnerungen, Orte, Menschen, Situationen... aber manchmal wird dieser Sack zu schwer, um ihn weiter zu tragen. Durch Bewegung, Stimme und Musik lässt sich Esther Moreno auf diesen Prozess des Loslassens ein und teilt diese Erfahrung mit ihrem Publikum. Nachdenklich und sensibel. Ein Akt der Liebe.
Ein Blatt wie
Konzept & Tanz: Cosima Dudel
Dauer: 10 min
Das Solostück ‚Ein Blatt wie‘ basiert auf einer niedergeschriebenen Beobachtung eines Blattes. Die Beobachtung der Natur kann wie ein Spiegel wirken, in dem wir uns betrachten, ohne es zu merken. „Ein Blatt“ wie erzählt von Geborgenheit und Einsamkeit, Leben und Vergänglichkeit. In ihrem Solo verkörpert Cosima Dudel die Metapher eines Blattes, empfindet seinen Weg nach, distanziert von ihrer Person. Und doch lässt genau jenes sie spüren, sich verstanden fühlen. Sie teilt die Geschichte des Blattes, der Natur. Ein Blatt wie. Wie du? Wie ich? Wie wir?
Closing Wip
Konzept & Tanz: Camilla Fiumara
Dauer: ca.15 min
In the solo project, dancer Camilla Fiumara reflects on the past two years of global pandemic and on the different emotions, the boredom and the emptiness she experienced during this time. The isolation and the long time spent at home influence her dance by affecting the movements that are characterized by a sort of minimalism, staccato quality and body isolations, and by attempts to express the affects of the lockdowns.In accounting “Closing WIP” stands for what is left over after a period, not to be thrown away, but simply yet to be completed. With this project, Camilla wants to gather up those pieces, not yet put to work, and make the leftover, the unproductivity, the central topic of the dance.
In ihrem Soloprojekt reflektiert die Tänzerin Camilla Fiumara über die vergangenen zwei Jahre der globalen Pandemie und über die verschiedenen Emotionen, die Langeweile und die Leere, die sie in dieser Zeit erlebt hat. Die Isolation und die lange Zeit, die sie zu Hause verbracht hat, beeinflussen ihren Tanz. Ihre Bewegungen sind durch Minimalismus, Stakkato-Qualität und Körperisolierungen gekennzeichnet. Eine Suche danach, wie man die Auswirkungen der Abriegelungen auszudrücken vermag. Mit diesem Projekt möchte Camilla die noch nicht bearbeiteten Teile sammeln und das Überbleibsel, die Unproduktivität, zum zentralen Thema des Tanzes machen.
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#PERFORMANCE 3
Sonntag, 02.01.2021 19:00 Uhr
kEinsam – eine performative Annäherung
Konzept & Tanz: Stina Hinrichs (Bremen/Freiburg)
Dauer: 15min (work in progress)
In einer Zeit gesellschaftlicher Vereinzelung und pandemiebedingten Rückzugs zeigt kEinsam, wie das Gefühl der Einsamkeit unsere Leben beeinflusst. Die Solo-Performance von Stina Hinrichs ist eine Spurensuche in einem quaderförmigen Gerüst, das an den Umriss eines Zimmers erinnert. Verschiedene Aspekte des Gefühls werden darin vertanzt, Strategien entwickelt und getestet. Die Bewegungen interagieren mit einer Sound Collage, in der Menschen im Alter von 6 bis 100 Jahren zu Wort kommen und sich ihre Erfahrungen mit Geräuschen der Einsamkeit mischen. So werden Herausforderungen, aber auch bestärkende Perspektiven sicht- und hörbar.
Die Entwicklung der Performance wurde durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland, gefördert.
„This is not about me“
Konzept & Tanz: Micha Ela Dašková (Prag)
Dauer: 33 minute
Physical Theatre Performance über das politische Patriarchat und den Wunsch nach der saubersten Erde der Welt. Das Stück nimmt sich der Rolle eines „Dziad“ an, eines Erzählers, eines Clowns, eines Tricksters – der sich mit seiner Stimme, Gestik und seinem Körper zeitgenössische Ausdrücke verschiedener mächtiger Politiker bedient und die Welt kommentiert. Die Performance bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Parodie und Kritik, betont subtil und legt offen, was eigentlich nicht sichtbar werden soll. Der Körper der Erzählerin verändert sich unter dem Einfluss verschiedener politischer Narrative, dem Jonglieren mit Worten, Schreien, Stottern, Brüllen und diverser stimmlicher Elemente, die durch den Raum fließen.
Das Stück basiert auf konkreten und medienbekannten politischen Fällen, die jedoch eine universelle Botschaft haben und im Allgemeinen die Werte und Handlungen widerspiegeln, die in verschiedenen sozialen Umgebungen und Systemen gefördert werden.
Sprach- und Bewegungsführung: Cécile da Costa
Dramaturgie und Regie-Zusammenarbeit: Marika Smreková
Koproduktion: Studio ALTA
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#PERFORMANCE 2
Montag, 20.12.2021 19:00 Uhr
GROW aus dem Projekt femmes fluides von echos (Freiburg/Trossingen)
Konzept: Andrea Kreisel (Tanz) & Vasilina Yfanti (Querflöte)
Dauer ca. 25 min (work in progress)
In GROW schreiben die Tänzerin Andrea Kreisel (Freiburg) und die Musikerin Vasilina Yfanti (Trossingen) die griechische Überlieferung der Syrinx-Figur neu. Claude Debussy schrieb 1913 ein dreiminütiges Solo für Flöte und verlieh dabei der Figur Syrinx einen emotiven musikalischen Ausdruck, den Vasilina im Stück interpretiert. GROW verbindet Musik und Tanz in Improvisation und Komposition und nutzt dabei innere Bilder des Syrinx-Mythos‘: Die Künstler*innen erforschen, wie sich althergebrachte Mythen vom männlichen Blick befreien und wie sie in eine zeitgenössische Lesart übertragen werden können. GROW kreiert eine poetische Atmosphäre, in der sowohl Intimität also auch Verrücktheit spielerisch ihren Platz haben dürfen.
숨breath von Yeosyl (Basel)
Konzept: Yeonji Han (Tanz) & Sylvain Monchocé (Musik)
Dauer ca. 25 min
In 숨breath (Atem auf Koreanisch) steht der Atem im Zentrum. Die Improvisation aus Musik und Tanz spielt mit extremen Kontrasten in Bezug auf Farben, Intensität, Dynamik und Stille bis - die Zeit zu stehen scheint. Über die Kraft des Atems verbinden sich die Performer*innen Han und Monchoncé mit ihrer Umgebung, um die engen Räume in denen wir leben zu erweitern. Einzigartig neurotisch magnetische Momente geben dem Publikum die Chance, sich mit dem eigenen Atem zu verbinden und von
neuem zu träumen.
Suported by: la bonne heure
Premiere 숨breath: Oktober 2021 im Warteck Basel. Weitere Performances im März und April in Basel.
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#PERFORMANCE 1
Montag, 13.12.2021 19:00 Uhr
Performance - „Going Vertical“
Physical Introduction
19:00 - 19:30
Vor der Performance laden Anna Kempin und Tim Weseloh zu einer physischen Einleitung ein. In dieser wird die eigene körperliche Wahrnehmung aktiviert sowie Prinzipien aus "Going Vertical" spielerisch und leicht zugänglich für alle Interessierten erfahrbar gemacht.
Going Vertical
19:45 - ca. 20:30
„Going Vertical“ ist eine lokomotorische und sensitive Erforschung von Bewegungsmaterialen und Vermittlung neuer Fähigkeiten in einer veränderten Umgebung. Dabei wird der Körper an ungewohnten Orten, und in ungewohnten Körperhaltungen herausgefordert.
Einfache Bewegungsmuster, welche die Schnittstelle zwischen Tanz und Parkour offenlegen, werden neu erprobt und auf künstlerische Potenziale untersucht. Ergänzend zu der ausgehenden Bewegungsrecherche experimentiert und untersucht die Musikerin Maria Beatriz Picas de CarvalhoMagalhaes diese Prinzipien auf musikalischer Ebene. Es entsteht ein oszillierender Raum zwischen Musik und Bewegung, Raum und Körper, Wahrnehmung und Empfindung.
Tanz & Konzept: Anna Kempin & Tim Weseloh
Musik: Maria Beatriz Picas de Carvalho Magalhaes
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
Gerne möchten wir euch dazu einladen gemeinsam über das Schreiben über neue Kunst nachzudenken und es zugleich am Beispiel der jeweiligen Ausstellungen im DELPHI_space/gvbk zu üben.
Uns geht es um den Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten, die sich neuer Kunst durch das Schreiben annähern möchten. Dabei verfolgen wir das Ziel, Kenntnisse miteinander zu teilen und neue Zugänge und Ausdrucksformen beim Schreiben über neue Kunst zufinden. Mit der Schreibwerkstatt wollen wir Schreibblockaden sowie Unsicherheiten im Umgang mit neuer Kunst gemeinsam überwinden und das spielerische Interesse am Schreiben abseits von Bewertungsrahmen in den Vordergrund rücken.
Hinweise zur Veranstaltung:
Bismarckallee 18-20 | 79098 Freiburg
Mittwochs / Freitags von 16 bis 18 Uhr
Der Zutritt erfolgt nach der 2G-Plus Regel des Landes Baden-Württemberg. Aktuelle Informationen findet ihr hier. Somit müssen Gäste sowohl einen Impf- oder Genesenennachweis (Sars-Cov 2), wie auch einen tagesaktuellen, negativen PCR- oder Antigenschnelltest an der Eingangskontrolle vorweisen. Der Test muss in einem zertifizierten Testzentrum erfolgt sein. Selbsttests ermöglichen keinen Zugang. Wer geboostert ist oder wessen Vollimmunisierung nicht länger als 3 Monate zurück liegt, ist von der Testpflicht bei 2G-Plus befreit. Zur Kontaktdatenerfassung gibt es sowohl QR-Codes zum Einchecken per Corona-Warn oder Luca-App, wie auch Erfassungsbögen auf Papier.
Im Innenraum besteht Maskenpflicht (FFP-2 Maske). Wir behalten es uns vor, den Zugang bei zu großem Personenaufkommen zu stoppen.
Anmeldung erforderlich unter: anmeldung@delphi-space.com
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.
In Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino Freiburg (KOKI) und dem aka-Filmclub suchen wir gemeinsam nach den spannensten Filmen aus unseren Netzwerken.
Jeden Donnerstag werden ab 20:00 Uhr aus den unterschiedlichsten Zeiten und Genres Filme gezeigt. Dazu laden wir je nach Möglichkeit die filmschaffenden Künstler*innen zu Filmgesprächen ein.
Unser Fokus liegt hierbei auf dokumentarischen, experimentellen und Kurzfilm Formaten.
Die Veranstaltungen sind kostenlos.
Hinweise zur Filmvorführung:
Bismarckallee 18-20 | 79098 Freiburg
Donnerstag ab 20:00 Uhr
#SCREENING 19
Donnerstag, 19.05.2022
Diesen Donnerstag zeigt der AKA Filmclub die Ergebnisse des EXPOSED Super 8 Workshops. 72 Stunden hatten die Teilnehmer*innen Zeit, um analoge Filme in dem geschichtsträchtigen Filmformat zu drehen. 3 Minuten lange Kurzfilme sind das Ergebnis dieses Projekts, das am vergangenen Wochenende stattgefunden hat. Alle fünf Filme werden vom Projektor auf 8mm Analogfilm im DELPHI_space/gvbk abgespielt.
!!ACHTUNG!! Wir bitten um Entschuldigung, da wir krankheitsbedingt das Filmscreening von "The Legend of Kaspar Hauser" leider verschieben müssen. Es wird am 12.05. somit keine Veranstaltung im Rahmen des Cinema_gvbk stattfinden.
#SCREENING 18
Donnerstag, 12.05.2022
The Legend of Kaspar Hauser
Italien 2012, 95 Min., OmU
Regie: Davide Manuli
Besetzung: Vincent Gallo, Claudia Gerini
So sieht Kaspar Hauser im Jahr 2012 aus: Jogginghose, ein paar Turnschuhe und riesige Kopfhörer. Er wird an den Strand einer Insel geschwemmt und vom dortigen Sheriff aufgelesen. Diesen gibt Vincent Gallo, das Schauspiel-Enfant terrible aus den USA, der noch in einer zweiten Rolle zu sehen ist – als "Pusher", der den Sheriff mit Heroin versorgt. Regisseur Davide Manuli lässt die Legende vom rätselhaften Findelkind wiederauferstehen als surrealen Wahnsinnstrip, mit großartigen schwarzweiß Bildern und getrieben von den Beats des französischen Electro-Stars Vitalic. Sie sind der Herzschlag dieses Kaspar Hauser der Gegenwart, der kein Heiliger sein will oder sonstwer, sondern nur DJ.
#SCREENING 16 & 17
Donnerstag, 28.04.2022, 20:00 Uhr
Donnerstag, 05.05.2022, 20:00 Uhr (Wiederholung)
Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes
Deutschland 2017, 99 Min., DF/OmeU, DCP, Farbe 1,37:1, FSK: ab 0 Jahre
Ein bürgerlicher Windhund gesteht, wie er vom Filmemacher zum Vierbeiner wurde: Weil er gerade keine Förderung bekommt, sieht JULIAN sich gezwungen, einen Job als Erntehelfer anzunehmen. Als er der jungen Kanadierin CAMILLE weismacht, es handele sich dabei um die Recherche für einen kommunistischen Märchenfilm, in dem sie die Hauptrolle spielen soll, will sie ihn begleiten und Julian spinnt romantische Fantasien. So landen die beiden in der trügerischen Idylle einer ausbeuterischen Apfelplantage. Während Julian unter der körperlichen Arbeit leidet und sich vor den merkwürdigen Zimmergenossen in den Containerbaracken fürchtet, stürzt sich Camille enthusiastisch in die vermeintliche Recherche und freundet sich mit HONG und SANCHO an, zwei wundergläubige Proletarier auf der Suche nach dem Glück. Für Julian wird es zunehmend schwieriger, den kommunistischen Filmemacher zu performen, außerdem kommt ihm ein Vorzeigearbeiter mit amerikanischen Träumen in die Quere, ein stummer Mönch mit magischen Kräften und einem Sprung in der Schüssel tritt auf, die Plantagenbesitzerin wird versehentlich getötet und eine versuchte Revolution endet in Ratlosigkeit. Da kommen die Spatzen in den Bäumen mit einem unerhörten Plan…
Regie & Buch: Julian Radlmaier, Kamera: Markus Koob, Schnitt: Julian Radlmaier, Produzent: Kirill Krasovskiy, Set-Design: Merle Vorwald, Kostüm: Natia Bakhtadze, Sara Wendt, Ton: Kai Ziarkowski, Tongestaltung: Christian Obermaier, Mischung: Tobias Bilz, Silvio Naumann, Coloristin: Matilda Mester, Regieassistenz: Jan Bachmann, 1st A.D.: Naemi Buechtemann, Produktionsleitung: Hanna Cramer, mit: Julian Radlmaier, Deragh Campbell, Kyung-Taek Lie, Beniamin Forti, Ilia Korkashvili, Zurab Rtveliashvili, Bruno Derksen, Anton Gonopolski, Johanna Orsini-Rosenberg, Mex Schlüpfer. Gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen.
Wir bedanken uns bei Grandfilm für die großartige und schnelle Unterstützung.
#SCREENING 15
Donnerstag, 21.04.2022, 20:00 Uhr
Eingesperrt - Ausgesperrt Deutschland 1973, 75' min, 16mm
Regie: Dieter Fahrebrock, Gisela Grote, Friedrich Klotter, Joachim Neff, Klaus Vandi, Michael Waldmann Besetzung: Maria Falkenhagen, Peter Lerchbauer, Adi Laimböck
Der Spielfilm mit dokumentarischen Elementen basiert auf der Lebensgeschichte Dieter Schneiders. Dieter kam aus einfachen Verhältnissen, hatte Probleme mit seinen Eltern und in der Schule. Als Schulabbrecher findet er kaum einen Arbeit von der er seine kleine Familie ernähren kann. Er rutscht in Kriminalität ab und kommt ins Freiburger Gefängnis. Durch die Haft und die Probleme nach der Entlassung leidet nicht nur seine Ehe sondern auch die Noten seiner kleinen Tochter. Eingesperrt – Ausgesperrt wurde im Rahmen der Filmwerkstatt des aka Filmclubs in den 1970ern realisiert. Die Studierenden setzten sich mit den Ursachen von Kriminalität und den Problemen der Resozialisation ehemaliger Häftlinge auseinander. Der sozialkritische Film kann durch die professionelle Inszenierung und die hervorragende Leistung der Schauspieler des Freiburger Stadttheaters mit größeren Spielfilmproduktionen mithalten. Er ist darüber hinaus ein spannendes zeithistorisches Zeugnis, das unter anderem tiefere Einblicke in das Freiburger Gefängnis und die dort zur damaligen Zeit vorherrschenden Haftbedingungen.
#SCREENING 15
Donnerstag, 14.04.2022, 20:00 Uhr
THE OTHER SIDE OF THE RIVER - No Women, No Revolution
Regie: Antonia Kilian, 2021
“Ich habe 20 Jahre ohne Mann gelebt und kann weitere 100 ohne leben.“ Hala ist mit 19 Jahren vor einer Zwangsheirat aus dem nordsyrischen Minbij über den Euphrat geflohen – und beim kurdischen Militär gelandet. In Rojava bekommt sie eine Kampfausbildung und das Selbstbewusstsein, um sich und andere Frauen künftig vor Gewalt zu schützen. Dass das nicht überall auf Verständnis trifft, erlebt sie, als sie in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um ihre jüngeren Schwestern zu retten.
Hier geht es zum Trailer
Gewinner Hessischer Filmpreis Kategorie Dokumentarfilm
Shortlist Europäischer Filmpreis
Gewinner Dokumentarfilm FSFF 2021
#SCREENING 14
Donnerstag, 24.03.2022, 20:00 Uhr
BECOMING BLACK Regie: Ines Johnson-Spain, Deutschland 2019, 88' Min., OmU
Anfang der 60er Jahre in der DDR: Ein Schwarzes Mädchen wird in eine weiße Familie geboren und viele Jahre von ihren Eltern und ihrem Umfeld in dem Glauben gelassen, dass ihre Hautfarbe reiner Zufall sei, bis sie als Jugendliche die Wahrheit über ihren leiblichen Vater entdeckt. Jahrzehnte später begibt sie sich in dem autobiografischen Dokumentarfilm Becoming Black auf eine filmische Suche nach der eigenen Identität und legt dabei zugleich den strukturellen Rassismus in der DDR und die dort herrschende Kultur des Schweigens und der Verdrängung offen.
#SCREENING 13
Donnerstag, 17.03.2022, 20:00 Uhr
LANGES ECHO Regie: Veronika Glasunowa / Lukasz Lakomy, Deutschland 2016, 87' Min., OmU
Dobropillja liegt in der Ostukraine, 70 Kilometer entfernt von der umkämpften Grenze zu den von pro russischen Separatisten kontrollierten Gebieten.
Auf den ersten Blick scheint der Konflikt im Leben der StadtbewohnerInnen nur eine Randnotiz zu sein.
Sie gehen ihrem Alltag nach, als Zoodirektor und Museumsführerin, in Heavy Metall Bands oder im Club für einsame Herzen. Und doch dringt der Donner der nahen Front auch hier in das Leben der Menschen ein und legt sich wie ein Grauschleier über die Stadt. Langes Echo erzählt mit der intensiven Schilderung des Alltags in teils skurrilen Szenen vom Leben der EinwohnerInnen an der Peripherie eines wieder ins Bewusstsein gekommenen Krieges.
© jip film & verleih gbr
#SCREENING 12
Donnerstag, 10.03.2022, 20:00 Uhr
PERSEPOLIS Regie: Marjane Satrapi / Vincent Paronnaud, Frankreich 2007, 96' Min., OmU
Teheran, 1978: Marjane ist acht Jahre alt, denkt viel über die Zukunft nach und träumt davon, als Prophetin die Welt zu retten. Umsorgt von ihren offenen, links-intellektuellen Eltern und der geliebten Großmutter, erlebt sie voller Begeisterung die Ereignisse im Vorfeld der Revolution, die später zum Sturz des Schah-Regimes führen. Alle hoffen, dass nun bessere Zeiten anbrechen, doch die Welt ist auf einmal eine andere. Mit der Errichtung der islamischen Republik beginnt die Zeit der »Revolutionskommissare«, die Kleidung und Verhalten kontrollieren. Das rebellische Mädchen denkt gar nicht daran, sich den neuen strengen Regeln zu unterwerfen. Viel lieber entdeckt sie den Punk, ABBA, Iron Maiden und natürlich Jungs. Sie ahnt nicht, dass ihr spielerischer Protest gefährlich ist ... nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Familie. Basierend auf den gleichnamigen Kult-Comicromanen entstand ein unkonventioneller, spannender und zutiefst menschlicher Zeichentrickfilm für Erwachsene. PERSEPOLIS erzählt eine bewegende Geschichte voller Hoffnung, Lebensfreude und Leidenschaft. Der Film erhielt mehrere Filmpreise, unter anderem den Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
#SCREENING 11
Donnerstag, 03.03.2022, 20:00 Uhr
Voller Vorfreude auf den Internationalen Feministischen Kampftag am 8. März präsentieren wir euch einen Klassiker der feministischen Filmgeschichte, den pseudodokumentarischen Future-Fiction-Film BORN IN FLAMES von Lizzie Borden.
BORN IN FLAMES (90 min, 1983)
führt uns in ein New York der nahen Zukunft, die sozialistische Gesellschaftsordnung ist bereits erkämpft. Doch während der Bürgermeister das 10-jährige Jubiläum der Revolution feiert, schließen sich die Frauen der Stadt zu militanten Gruppen zusammen um gegen ihre weiter anhaltende Unterdrückung aufzubegehren. Lizzie Bordens Film ist eine ''schonungslose, zugleich ungemein gewitzte Kritik an linker Macho-Romantik und selbstzufriedenem weißen Polit-Pathos an'' (Katja Wiederspahn). So sind es doch überwiegend women of colour, die sich als Teil der Women's Army Seximus, Rassismus und Homophobie in der Gesellschaft entgegenstellen.
Wir zeigen die englische Originalversion!
#SCREENING 10
Donnerstag, 24.02.2022, 20:00 Uhr
Mit großer Vorfreude freuen wir uns darauf euch die Kurzfilme des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss präsentieren zu dürfen. Beide Filme wurden auf 16–mm–Film gedreht.
Der geringste Widerstand (30 min, 1981)
Ein Bär und eine Ratte möchten – wieder einmal – viel Geld machen. Diesmal mit Kunst. Bei einer Informationsreise finden sie in einer Galerie einen Toten, den sie in der Hoffnung gleich mitnehmen, durch ihn Zugang zur Kultur-, Action- und Finanzwelt zu finden. Statt dessen geraten sie aber in Streit über Fragen und Betrachtungen zum Thema «Kunst und Kriminalität».
Der Lauf der Dinge (30 min, 1987)
erinnert an eine Rube–Goldberg–Apparatur und verhandelt Spannungsverhältnisse zwischen Ursache und Wirkung oder Anfang und Ende.
"Es geht in diesem Film natürlich auch um das Problem von Schuld und Unschuld. Ein Gegenstand ist schuld, daß es nicht weiter geht, und auch schuld, wenn es weitergeht" (Fischli/Weiss)
Wir bedanken uns herzlich für die freundliche Unterstützung der Galerie Sprüth Magers:
©Peter Fischli David Weiss, Zürich 2022
Courtesy Sprüth Magers, Matthew Marks Gallery New York and Los Angeles, Galerie
Eva Presenhuber
#SCREENING 9
Donnerstag, 17.02.2022, 20:00 Uhr
Nach einer kurzer Erholungspause freuen wir uns euch wieder zu unserer Filmreihe einzuladen.
Wir haben einen neuen Kooperationspartner dazugewonnen. Ab morgen ist das Team vom aka-Filmclub regelmäßig bei den Filmvorstellungen dabei.
Zum Einstieg zeigen sie Kurzfilme aus über 60 Jahren aka-Filmclub. Natürlich alles analog, auf Super8 und 16mm!
#SCREENING 8
Donnerstag, 27.01.2022, 20:00 Uhr
ZIGEUNER SEIN Schweden 1970 / Regie: Peter Nestler / 47 min / OmU
In ihrer Sprache heißt Roma einfach Menschen. Der Film lässt diese Menschen davon sprechen, wie sie verhaftet und in Lager und Gefängnisse gesteckt werden, dass 90 Prozent ihrer Familien in den Lagern bleiben. Sie sprechen mit burgenländischem, bayrischem, sächsischem Akzent; sie leben in trostlosen Baracken an den Stadträndern, zu zehnt in einem Zimmer mit feuchten Wänden. Im Winter sind die Kinder ständig krank. Peter Nestler fügt mit seiner dunklen schweren Stimme die weiteren Fakten hinzu. Auch ein Lagerangestellter kommt zu Wort, der schildert, dass das „Zigeunerlager“ in Birkenau ihm, obwohl schon mit einer “Hornhaut” versehen, doch die Sprache verschlug. Und am Ende fasst eine kluge Frau das ganze Unrecht, das diesen Menschen widerfahren ist, präzise zusammen. Nein, sie haben sich in 600 Jahren nicht assimiliert, sondern man hat sie sich nicht assimilieren lassen. Und zwar bis in die Gegenwart. Peter Nestler verwässert das weder sprachlich noch filmisch. Dieser Meilenstein des Dokumentarfilms bezeugt zum ersten Mal und in direkter Sprache die Verfolgung der Sinti und Roma am Beispiel Deutschland und Österreich.
Peter Nestler ist ein poetischer Provokateur. Jean-Marie Straub bezeichnete ihn als den wichtigsten Filmemacher im Nachkriegsdeutschland. Es ist Nestlers genaue Beobachtung, die seine Arbeiten so stark macht, ob er kulturellen Entwicklungen nachspürt, der Arbeit oder Geschichte und Erinnerung. Nestlers erste Kurzfilme sind poetisch, revolutionär in der Montage. Schnell wurde er politisch zu extrem für das deutsche Fernsehen, emigrierte nach Schweden, produzierte weitere Dokumentarfilme. Er ist bis zuletzt ein künstlerisch unangepasste Persönlichkeit geblieben. (Deutsche Kinemathek)
#SCREENING 7
Donnerstag, 20.01.2022, 20:00 Uhr
Midas oder die schwarze Leinwand, 2017, Kurzspielfilm, 15min
Richard Green, Vorstand einer Investmentgesellschaft, wird mit folgendem Vorschlag seines Aufsichtsrats konfrontiert: Um die Firma von zwielichten Affären rein zu waschen, soll Green durch einen inszenierten Selbstmord sterben. Er sucht Hilfe, doch Freunde und Familie wenden sich von ihm ab. Green entscheidet sich für den Freitod – und zögert im letzten Moment. Nach dem gleichnamigen Theaterstück von Friedrich Dürrenmatt, erschienen im Diogenes Verlag Zürich.
Das Massaker von Anröchte, 2021, Spielfilm, Deutschland, 63 min
In Anröchte findet ein Massaker statt, bei dem wahllos Menschen geköpft werden. Die zwei ermittelnden Kommissare Konka und Walter entdecken beim Aufklären des Falls die Schattenseiten der Kleinstadt.
Hannah Dörr (*1990 in Berlin ) ist deutsche Regisseurin, Produzentin und Videokünstlerin für Theater.
#SCREENING 6
Donnerstag, 13.01.2022, 20:00 Uhr
Brigitte Reimann besteigt den Mont Ventoux (2021, 68 Min.)
Ein Spielfilm von Jan Koslowski und Marlene Kolatschny
Einen Berg erklimmt man am besten zu zweit. Erst recht einen so windigen! Doch die ideale Begleitung zu finden, das wusste Francesco Petrarca schon 1336, kann sich durchaus als knifflig erweisen. Keiner der guten Freunde erscheint ihm so richtig geeignet: »Der eine ist mir zu träge, der andere zu lebhaft, der ist zu langsam, der zu hastig, der zu trübsinnig, der zu lustig, der hat weniger, und der hat mehr Verstand als mir lieb ist.« Vielleicht lässt man es dann doch darauf ankommen und wartet ab, wen der Zufall noch auf den Gipfel treibt? Bei guten Luftverhältnissen trifft man so auf andere kühne Spezialistinnen des Ankommens, die eine persönliche Rückschau und Sinnsuche bereichern anstatt sie zu stören, denn — jetzt bitte festhalten und nicht umpusten lassen — auch Brigitte Reimann besteigt den Mont Ventoux!
Ausgehend von Petrarcas Bericht seiner Gebirgsbesteigung aus dem 14. Jahrhundert, gekürt zur »Geburtsstunde des Alpinismus«, sowie dem Werk Brigitte Reimanns, die das in der DDR gewachsene Genre der Ankunftsliteratur entscheidend prägte, lädt der größtenteils im Theater entstandene Film ein zu einer Auseinandersetzung mit der Idee der Klimax, der Zäsur, der Um- und Neuorientierung. Das ungleiche Schriftsteller:innenpaar schreibt sich ein in eine Berggeschichte zwischen provenzalischer Natur und sozialistischem Produktionsalltag, zwischen Anfang und Ende, Ankunft und Abschied, immer konfrontiert mit den Fragen: Wo stehe ich? Wofür arbeite ich? Und wie sollte er sein, der Blick auf die Wirklichkeit?
Jan Koslowski, aufgewachsen in Prenzlauer Berg, arbeitet als Autor, Regisseur und Schauspieler. Seine Arbeiten wurden u.a. gezeigt am Staatsschauspiel Stuttgart, Schauspiel Magdeburg, Connecting Space Hong Kong, Volkstheater Rostock und der Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Graz sowie Schauspiel Frankfurt und ist Teil der künstlerischen Leitung des Zürcher Hyperlokals, des Wanderbühnenprojekts STAGE sowie der Festspiele am Plötzensee. Er liebt und lebt in Berlin und Marseille.
Marlene Kolatschny, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Kulturwissenschaft und Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, am Goldsmiths College in London sowie an der Università La Sapienza in Rom. Als Autorin und Dramaturgin arbeitete sie zuletzt am Jugendtheater P14 der Volksbühne Berlin, im Rahmen der Masterclass der Ruhrtriennale, am Meyerhold-Theater Moskau, Gare du Nord Basel sowie am LAC (Lugano Arte e Cultura).
Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Zahlreiche Theaterprojekte in verschieden Konstellationen führen sie regelmäßig ans Ballhaus Ost.
#SCREENING 5
Donnerstag, 06.01.2022, 20:00 Uhr
Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien, Dokumentarfilm, Deutschland, 124 min
Ein Dokumentarfilm von Bettina Böhler
„Ausschließlich Archivmaterial enthält dieser Dokumentarfilm, und der verstorbene Protagonist selbst ist der Erzähler. Da bleibt zu befürchten, dass diese Ausgangslage für einen Kino Dokumentarfilm nicht ausreichend sein kann! Doch die erste Regiearbeit der preisgekrönten Editorin Bettina Böhler beweist das Gegenteil: Ihr geschickt montierter Film aus schier unerschöpflichen Archivquellen, inklusive vieler privater Aufnahmen aus Schlingensiefs Kindertagen und aus seinen Werken, verleihen dem Film „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ eine Kraft, die uns die Ausnahmeerscheinung dieses Theater- und Filmkünstlers schonungslos offenbart. Oder wie es ein Kritiker treffend beschreibt: ,Böhlers Film ist sozusagen radikal demütig‘. Dabei konzentriert sich Bettina Böhler auf Christoph Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland, vor allen Dingen mit seiner Heimat, und Kernthemen wie Rassismus, Nationalsozialismus und Antisemitismus. Wie sie Christoph Schlingensiefs Beschäftigung bereits vor 20, 30 Jahren mit diesen Themen herausdestilliert und ihn uns Zuschauern als filmischer Spiegel eines Fragenden und Provozierenden gegenüberstellt, verleiht dem Film, zehn Jahre nach Christoph Schlingensiefs viel zu frühem Tod, eine erstaunliche und schmerzliche Aktualität. Unvergessen seine kreative, originelle Sprengkraft an Ideen und sein wunderbarer, schlagfertiger und oftmals überraschender Humor. Der Film macht mehr als deutlich: Hier fehlt eine wichtige künstlerische Stimme!“ (Auszug aus der Jurybegründung des Bayerischen Filmpreises 2020)
#SCREENING 4
Donnerstag, 30.12.2021
Diese süße Wiese, 2018, Dokumentarfilm, Deutschland / Marokko, 71 min
Ein Dokumentarfilm von Jasmin Preiß
Jasmin Preiß porträtiert Karim Aouaj El Kasmi, einen Freund und Künstlerkollegen, auf der exzessiven Suche nach einem selbstbestimmten Dasein, folgt ihm bedingungslos an die Ränder seiner prekären Existenz und registriert die Differenz zwischen Realität und Vorstellung, unterschiedlichen Geographien und möglichen Identitäten ohne Urteil. So ist ein Portrait über einen Freund entstanden, der ein Leben behauptet, das in einer scheinbar pragmatischen, auf Vernunft gebauten Welt keinen Halt findet, in dem eins zum anderen kommt und kleinere Versäumnisse zu unüberwindbaren Hindernissen werden. Eine Geschichte über die Suche nach dem Glück, über Kontrollverlust und Extase und über eine psychische Vulnerabilität, die sich nicht sofort zu erkennen gibt. Die Nähe zu ihrem Protagonisten sowie seine Offenheit gegenüber der Kamera erlauben einen Blick auf die kleinen Differenzen zwischen ihm und seiner Umgebung, den Freunden, den Ämtern und der Familie, die trotz ihrer scheinbaren Marginalität unüberwindbar werden und eine Tragödie ankündigen, die eigentlich vermeidbar scheint.
Der Film wurde auf dem 35. Kasseler Dokfest mit dem Goldenen Schlüssel ausgezeichnet.
Im Anschluss folgt ein Gespräch mit der Künstlerin Jasmin Preiß.
#SCREENING 3 / HOME SCREENING
Donnerstag, 23.12.2021
PLASTIC PLANET, 2009, Video, color, 16:9, 01:35:04 min
Ein Dokumentarfilm von Werner Boote
Einen Tag vor Weihnachten findet - auch in Anbetracht der aktuellen Lage - kein CINEMA gvbk statt. Als kleinen Ersatz möchten wir euch aber die Möglichkeit geben, vor Weihnachten oder über die Feiertage zuhause einen interessanten Dokumentarfilm zu sehen.
Weihnachten ist ein Fest der Besinnlichkeit. Heute ist es aber darüber hinaus vor allem ein Fest des Konsums. In den Tagen vor Heiligabend sind die Innenstädte berstend voll mit spätentschlossenen Geschenkekäufer*innen. Dass dabei Berge von Müll und vor allem Plastik entstehen, scheint angesichts der Vorfreude sekundär. Der Dokumentarfilm Plastic Planet von Werner Boote beleuchtet das gefährliche Material, des seit letztem Jahrhundert nicht mehr aus unserem alltäglichen Leben wegzudenken ist.
Mit dem Hinweis auf diesen Film möchten wir natürlich kein schlechtes Gewissen auf den Weg in die Feiertage mitgeben. Vielleicht aber ein Bewusstsein dafür schärfen, dass Langlebiges und Zeit mit lieben Menschen immer die schöneren Geschenke sind.
"Nach der Stein-, der Bronze- und der Eisenzeit haben wir jetzt die Plastikzeit" - mit diesem Zitat beginnt eine Reise des österreichischen Regisseurs Werner Boote von den 1960er-Jahren, als Plastik immer mehr verbreitet wurde, bis in die heutige Zeit. Heute sind wir von Plastik umgeben. Doch nicht nur über die gesundheitlichen Risiken, die von Plastik, insbesondere den "Weichmachern", ausgehen, sondern auch über die Umweltbelastungen des Synthetikprodukts klärt Boote auf.
#SCREENING 2
Donnerstag, 16.12.2021
GERMANY ILU OLOKIKI, 2013, Dokumentarfilm, Full HD, color, 16:9, 09:38 min
#SCREENING 1
Donnerstag, 09.12.2021
WHITE, 2017 Film takes -2020 Final, Full HD, color, 16:9, 17:53min
WHITE untersucht real/virtuelle Vorstellungen: Ein Operator generiert eine Frau aus Männer Fantasien von Medienbildern. Die Odyssee verschiebt sich in die Realität, die Figur oszilliert zwischen kontrolliertem/selbstbestimmtem Handeln und realem/Fantasie Dasein. Plötzlich erscheint eine Intrigantin in Schwarz im Set: selbst auf der Suche nach ihrer wahren Bestimmung zu sein. Der Operator lässt White neu erstehen: Naturgewalt ist Spiegel ihrer Begegnung.
(Drehort: Carrara/Italien)
ASTROBLACK, 2019, full HD, color, 16:9, 17.49min
Eine aus ihrer Galaxie geflohene ASTROBLACK wird von einem darum auf ihre Spur gesandten Commander PLATINO verfolgt. Da sie sich nur bei Vollmond treffen können, beginnt eine Odyssee durch wüste Landschaft, bis in eine moderne Großstadt, dem Ort der finalen Begegnung. Die Jagd passiert in minimalistischen Aktionen, ohne Worte und wird unterstützt von den Verlauf bestimmenden Kamerafahrten und einem immersiv dazu komponierten Sounddesign. Damit bleibt dem Betrachter offen, seinen eigenen Film aus dem Repertoire bekannter Verfolgungsfilme zugenerieren und die Geschichte frei zu setzen.
(Drehort: Lanzarote/Spanien-London/UK)
7 MOMENTS OF OBLIVION, 2020/21, full HD, color, 16:9, 29:42min
7 MOMENTS OF OBLIVION erforscht Erinnerung und Vergegenwärtigung von Zeit in einem fließenden Verlauf: Eine Frau lebt in einem Dorf in der Poebene. Dieses „Ende der Welt“ ist die Bühne, um einer (selbstgewählten) Isolation im Alter das Phänomen einer verklärten Erinnerung entgegenzusetzen. Sie lebt in einer melancholischen Entschleunigung ihrer glamourösen Vorstellungen: Plötzlich fährt ein Mann -ohne sie zu bemerken- vorbei, den sie jedoch zu erkennen scheint. Ihre Reise ins Déjà-vu beginnt mit einem zelebrierten Reigen: Durch ihre kostbar aufbewahrten Kleidungsstücke von einst lässt sie flüchtige Augenblicke auferstehen, findet damit zu brisanten Momenten ihrer Vergangenheit zurück – als eines Tages ein Fremder sie in ihrer Wohnung erwartet...
art vs film mit anschließendem Künstlergespräch: Cristina Ohlmer und Stefan Reisinger
STATEMENT art vs film „Die Produktionen laufen unter dem 2020 gegründeten Label art vs film (Cristina Ohlmer vs Stefan Reisinger). Die Auseinandersetzung erfolgt aus der Sicht der Kunst und des Films, um sie nach ihren professionellen Maßstäben zu kombinieren. Die Filme haben experimentellen, surrealen Charakter.
Das Thema wird performativ und ohne Dialoge entwickelt, Kostüm und Inszenierung unterstreichen die Handlung durch transformativ künstlerische Abstraktion des Realen. Die Geschichten erforschen Emotion und Bedeutung des Real/Virtuellen und wie sie mit den Bildern zusammenhängen, die in unserem Gedächtnis/in unserer Sozialisierung eingeprägt sind. Indem wir uns auf die Kraft der Bilder verlassen, können wir die Wahrnehmung im Zusammenspiel von Überraschung und Irritation beeinflussen. Entsprechend entwickelt sich die Handlung in Offenheit, für den "Film im Kopf" eines jeden von uns. Minimalistische Aktionen schaffen mit einem spezifischen Sounddesign einen Assoziationsfluss für universelle Fantasien. Wir sind Produzent, Performer, Bühne, Lichtdesigner, Kameramann, Schnitt, Sound Design in eigener Sache.“
Die Schnelllebigkeit des modernen Zeitalters und die damit einhergehende Undurchsichtigkeit der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen verstärken die Kontraste unserer Lebensweisen. Wie dabei äußere Einflüsse auf uns wirken und unsere Positionierung stetig verfestigen oder verändern, bleibt oft unverständlich und unbemerkbar. Die Sprache als Kommunikationsmedium wirkt in diesem Zusammenhang subtil auf uns ein. Sie birgt Entwicklungen und Traditionen in sich und ist ein unterschwelliges Mittel der Einflussnahme, was in ihrem alltäglichen Gebrauch nicht immer offensichtlich ist.
Das zentrale Element der Präsentation von Elisa Jule Braun und Moritz Stumm, die Video-Installation HEIDEGGER’S VALLEY OR TECHNE & THE 3 FOOLS, greift dieses Spannungsfeld auf.
Im Video treffen der „dreiköpfige Höllen-CEO“ und die von ihm erschaffene KI „Techne“ bei dem Vorhaben, ein neues Silicon Valley in der Kleinstadt Meßkirch entstehen zu lassen, auf schwäbische Narren und den wiedergeborenen Philosophie-Bot „Hightekker“. In dieser skurrilen Situation stehen sich Tradition als Vergangenheitsform und Zukunft als Glaube an technologischen Fortschritt gegenüber und versuchen miteinander zu kommunizieren. Es entsteht eine humoristisch erzählte Geschichte um Sprache und ihre Eigenschaft, zugleich verbindendes und trennendes Element zu sein. Zwischen Realität und Fiktion wird ersichtlich, wie durch Sprache Denkweisen vermittelt sowie bewahrt werden und sich somit Machtstrukturen manifestieren können.
Die Objekte und installativen Arbeiten im Raum greifen Elemente des Videos auf. Sie ergänzen und vertiefen die künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Dabei versuchen beide Künstler*innen auf humorvolle Art die komplexen und kontroversen Dynamiken unserer Gesellschaft aufzuzeigen, ohne dabei eindeutig Partei zu ergreifen. Das fortlaufende Projekt dient dementsprechend als ein Raum für Reflexion, der in Hinblick auf unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bewusstsein schaffen soll.